Forschung mit Profil
Von großen Sprachmodellen über medizinische Anwendungen bis hin zu nachhaltigen Energielösungen: Bonner Wissenschaftler*innen bringen ihre Expertise aus ganz unterschiedlichen Bereichen ins Lamarr-Institut ein. Besonders stark vertreten sind Forschungsthemen wie hybrides Maschinelles Lernen, Natural Language Processing, Life Sciences und die vertrauenswürdige Gestaltung von KI. Dabei verfolgt die wissenschaftliche Ideenschmiede einen eigenen Ansatz: die sogenannte „trianguläre KI“. Diese verbindet Daten, Wissen sowie Kontext und schafft auf diese Weise intelligente Systeme, die ressourceneffizient arbeiten und gleichzeitig robuste, erklärbare und vertrauenswürdige Ergebnisse liefern.
Die Förderung durch Bund und Land eröffnet neue Perspektiven: Aus dem Kompetenzzentrum ML2R hervorgegangen, erhielt das Lamarr-Institut 2022 eine institutionelle Förderung. Bis 2028 fließen zunächst rund 126 Millionen Euro in Professuren, Forschungsteams und Nachwuchsprogramme an den beteiligten Standorten. Mehr Professuren, mehr Projekte, mehr Raum für Ideen: Bonn wird so zu einem noch sichtbareren Knotenpunkt im internationalen Forschungsnetzwerk.
KI spielt an der Uni Bonn eine große Rolle
„KI spielt für die Forschung an unserer Universität eine große Rolle“, erklärt Prof. Dr. Christian Bauckhage, Professor für Informatik an der Universität Bonn und Co-Direktor des Lamarr-Instituts. „In den Exzellenzclustern – etwa PhenoRob – ist KI längst fest verankert. Dort entwickeln wir automatisierte Systeme für die Landwirtschaft, die intelligenter düngen, effizienter ernten oder besser bewässern. In der Physik hilft KI beim Analysieren riesiger Datenmengen, etwa bei der Auswertung von Bildern des James-Webb-Teleskops. Klar ist: Wer auf internationalem Spitzenniveau forschen will, kann auf KI nicht mehr verzichten. Denn ohne KI-Systeme wären viele Entdeckungen schlicht nicht möglich.“
Türöffner und Transfer in die Gesellschaft
Für Studierende und Nachwuchsforschende fungiert das Lamarr-Institut als Türöffner. Neue Lehrangebote, praxisnahe Forschungsprojekte und der direkte Kontakt zu Partnern aus Wissenschaft und Industrie schaffen exzellente Chancen für die eigene Laufbahn. Und auch die Gesellschaft profitiert: Erkenntnisse aus der Forschung sollen nicht im Labor bleiben, sondern in Krankenhäusern, Produktionshallen oder im Energiemanagement praktische Wirkung entfalten. Bonn bringt damit nicht nur Wissen voran, sondern auch Innovation in den Alltag.
Warum „Lamarr“?
Der Name des Instituts geht auf Hedy Lamarr (1914 – 2000) zurück, eine Frau, die wie kaum eine andere für Kreativität, Mut und technisches Genie steht. Sie war nicht nur Hollywood-Schauspielerin, sondern auch eine brillante Erfinderin. Gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil entwickelte sie während des Zweiten Weltkriegs ein Verfahren zur abhörsicheren Funkübertragung, das heute als Grundlage moderner Technologien wie WLAN, Bluetooth und GPS gilt. Dass das Institut ihren Namen trägt, ist ein bewusstes Signal: für Pioniergeist, für die Wertschätzung von Frauen in der Wissenschaft und für die Verbindung von Vision und Technik.
Ein starkes Netzwerk für die Zukunft
Mit dem Lamarr-Institut stärkt die Universität Bonn ihre Rolle als Exzellenzuniversität und als Impulsgeberin für verantwortungsvolle Innovationen. Eingebettet in ein internationales Netzwerk schafft sie ideale Bedingungen für Spitzenforschung und Nachwuchsausbildung. So wird Bonn nicht nur ein Ort, an dem KI erforscht wird, sondern einer, von dem aus neue Ideen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft getragen werden.
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